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Fataler Fehler: Clique verliert ihr Leben im verlassenen Krankenhaus

Freunde brechen nachts in alte Klinik ein

Es war eine warme Sommernacht, als Tom, Sarah, Leo, Mia und Jonas mit ihren Fahrrädern am Zaun der verlassenen Stadtklinik hielten. Das riesige Gebäude ragte schwarz in den Himmel, Fenster zerschlagen, Türen verriegelt.
„Kommt schon, wir machen Geschichte!“, rief Tom und schob das quietschende Gitter zur Seite.

Sie zwängten sich durch ein Kellerfenster hinein. Die Luft roch nach Staub und Eisen. Ihre Taschenlampen zeichneten helle Kreise auf Wände mit abblätternder Farbe, auf alte Rollbetten und auf vergessene Schränke.

„Gruselig… aber spannend“, sagte Mia und zog die Jacke enger um sich.

Niemand ahnte, dass sie das Krankenhaus nicht mehr verlassen würden.

Clique entdeckt verstaubtes Aktenarchiv

Hinter einer schweren Metalltür lag ein Raum voller Aktenschränke. Überall standen Akten, gelblich und mit Staub überzogen. Die Freunde blätterten: Krankheiten, Operationen, Todesdaten.

„Alles schon lange her“, murmelte Sarah.

Doch dann fand Mia einen Ordner, der aussah wie neu. Weiß, makellos, mit klarer Handschrift. Auf dem Deckblatt stand: Tom Wagner – Geburtsjahr 2008.

Alle hielten den Atem an. Tom riss den Ordner auf. Auf der letzten Seite stand in roter Schrift: 14. Juli 2025 – Herzstillstand im dritten Stock.

„Das ist heute!“, hauchte Jonas.

Die anderen griffen nach Ordnern. Jeder fand seinen eigenen Namen, sein Geburtsdatum – und darunter den Tod. Sarah: 14. Juli 2025 – Erstickung. Jonas: 14. Juli 2025 – Sturz im Treppenhaus. Mia: 14. Juli 2025 – Rauchvergiftung im Keller. Leo: 14. Juli 2025 – Unbekannte Ursache – Flur 2B.

„Das ist nicht echt“, protestierte Tom, aber seine Stimme zitterte.

Patientenakten erfüllen sich nacheinander

Ein Knall ließ sie zusammenzucken: die Metalltür schlug von selbst ins Schloss. Das Neonlicht flackerte. Stimmen wisperten zwischen den Schränken, als säßen unsichtbare Patienten im Raum.

Sie rissen die Tür auf und rannten hinaus. Doch die Klinik hatte sich verändert. Flure, die leer gewesen waren, wirkten nun bewohnt: Betten standen bereit, Instrumente glänzten, und von irgendwoher drang Stöhnen und Husten.

„Wir müssen hier raus!“, rief Jonas.

Er stürmte die Treppe hinunter. Doch auf halber Höhe brach eine Stufe unter ihm. Er stürzte – und knallte reglos auf den Boden. Der Hals war unnatürlich verdreht. Keiner musste es aussprechen: Der erste Eintrag hatte sich erfüllt.

„Nein… nein!“, schrie Sarah. Doch da begann Rauch aus den Kellerschächten zu quellen. Er brannte in Augen und Kehlen. Mia hustete und stolperte zurück. „Es stand… so… in meiner Akte…“

Sie schafften es nicht, sie hinauszuziehen. Der Rauch verschluckte sie, bis sie verstummte.

Kinder verlieren alle Hoffnung im Krankenhaus

Nur Tom, Sarah und Leo blieben übrig. Sie rannten blind durch die Flure. Türen knallten zu, Schatten huschten an den Wänden entlang.

In einem Gang brach Sarah zusammen, rang nach Luft, als ob unsichtbare Hände ihre Kehle zuschnürten. Tom versuchte, sie hochzuziehen. „Nicht sterben, hörst du?“ Aber ihre Augen wurden glasig. Sie atmete nicht mehr. Die dritte Prophezeiung hatte sich erfüllt.

Leo schrie, stolperte rückwärts. Und fand sich im Flur 2B wieder. 

Die Lampen flackerten, dann erloschen sie. Aus der Dunkelheit traten Figuren: Ärzte mit maskenhaften Gesichtern, Patienten mit leeren Augen. Sie umringten ihn. Niemand rührte sich, bis er einfach zusammensackte. Unbekannte Ursache. Genau wie in seiner Akte.

Tom war nun allein. Ganz allein.

Letzter Freund stirbt im dritten Stock

Er taumelte durch die Treppenhäuser, Herzrasen, Schweiß. Er wusste, was seine Akte sagte: Herzstillstand im dritten Stock. Er stolperte nach oben. Dabei gelang es ihm nicht, die Richtung zu ändern.

Im dritten Stock stand die Gestalt, die er zuvor nur schemenhaft gesehen hatte. Ein riesiger Schatten im weißen Kittel, mit den Akten in den Händen.

„Warum?“, schrie Tom. „Warum wir?“

Keine Antwort. Nur ein leises Rascheln der Seiten.

Dann spürte er es… Ein stechender Schmerz fuhr in seine Brust. Er fiel auf die Knie, keuchte, griff nach Luft und sein Herz schlug nicht mehr weiter. Die Akte klappte von selbst zu. 

Am nächsten Morgen blieb die Klinik still wie immer. Von den fünf Jugendlichen fehlte jede Spur. Niemand fand ihre Fahrräder, niemand hörte von ihrem Heimkommen.

Im Archiv, tief unter Staub und Schatten, lagen fünf Aktenordner ordentlich aufgestapelt. Jeder mit einem Namen, jedem ein Datum. Und jede Zeile nun vollständig.

Das Krankenhaus hatte wieder Leben genommen. Und es wartete geduldig auf die Nächsten, die neugierig genug waren, seine Türen zu öffnen.

Portrait des Autors
Autor · SEO · Nerd

Matt Pülz

Matt ist SEO mit einer Leidenschaft für das Schreiben. Er liebt Horrorgeschichten und kreatives Schreiben im Allgemeinen.

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