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Vom Werwolf gejagt: Kreatur verfolgt junge Frau durch Wald

Frau wählt falschen Weg im Dunkeln

Es war schon nach elf, und ich hätte längst daheim sein sollen. Meine Kollegin hatte mich überredet, noch einen Drink zu nehmen, und jetzt stand ich hier, allein auf dem Heimweg. Normalerweise nahm ich die Straße am Fluss entlang – beleuchtet, offen, sicher. Doch an diesem Abend wollte ich schneller nach Hause. Also bog ich in den Waldpfad ein, der die Strecke halbierte.

Schon nach den ersten Schritten fühlte ich mich unwohl. Der Mond hing wie ein fahles Auge zwischen den Bäumen. Das Laub knisterte unter meinen Schuhen, und der Wind ließ die Zweige stöhnen wie alte Balken. Ich zog meinen Mantel enger, versuchte mich zu beruhigen: Es war nur ein Weg. Ein paar hundert Meter, nicht mehr.

Doch je weiter ich ging, desto dichter wurde die Dunkelheit. Kein Auto, keine Lampe, kein Mensch. Nur das Knacken meiner Schritte. Und dann – ein anderes Knacken. Schwere, schleifende Schritte hinter mir.

Ich blieb stehen. Das Geräusch auch. Ein Kloß aus Angst wuchs in meiner Kehle. Ich zwang mich, weiterzugehen. Wieder hörte ich es: langsamer, tiefer, als würden Krallen über Erde kratzen.

Frau spürt dunkle Präsenz im Wald

Das Gefühl, nicht allein zu sein, wurde überwältigend. Ich drehte mich ruckartig um. Zwischen den Bäumen bewegte sich etwas. Groß. Dunkel. Es schien zu ducken, lauerte.

„Hallo?“ Meine Stimme war dünn, kaum mehr als ein Flüstern. Keine Antwort – nur ein schweres Atmen, tief und grollend, wie das Schnaufen eines gewaltigen Tieres.

Dann trat es hervor. Der Mond fiel auf Fell, schwarzgrau, dicht. Auf Schultern, breiter als die eines Menschen. Der Kopf… war ein Albtraum: halb Wolf, halb Mensch. Die Schnauze triefte Speichel, Zähne ragten lang und gelb hervor. Seine Augen funkelten bernsteinfarben und fixierten mich mit einer Intensität, die mich fast lähmte.

Mein Körper wollte fliehen, doch meine Beine gehorchten nicht. Das Ding kam näher, langsam, lautlos. Ich roch es, noch bevor es mich berührte – ein beißender Gestank aus Blut, Schweiß und Moder.

Werwolf beschnuppert Frau im Dunkeln

Ich stand da, wie angewurzelt, während die Kreatur vor mir verharrte. Ihr Atem ging heiß und feucht, jeder Ausstoß vibrierte in meiner Brust. Dann senkte sie den Kopf und schob ihre Schnauze näher an mein Gesicht.

Sie schnupperte an mir. Erst an meiner Wange, dann am Hals. Der warme Speichel tropfte mir über die Haut, brannte vor Ekel. Ich hielt den Atem an, versuchte keinen Laut von mir zu geben. Doch mein Herz schlug so laut, dass ich sicher war, das Biest konnte es hören.

Es knurrte leise, ein tiefes, vibrierendes Geräusch, das durch meine Knochen drang. Dann öffnete es das Maul, so nah, dass seine Zähne meinen Hals berührten. Ein dünner Faden Sabber zog sich über meine Brust. Ich zitterte unkontrolliert.

„Bitte…“ flüsterte ich, kaum hörbar.

Das Wesen zog sich einen Hauch zurück, schnaubte, als würde es mein Flehen kosten wie einen Tropfen Wein. Dann rieb es die feuchte Schnauze über mein Gesicht, besudelte mich mit seinem Speichel. Der Gestank, die Nähe, das Knacken seiner Kiefer – ich war dem Wahnsinn nah.

Frau versucht verzweifelt zu entkommen

Ein Zweig knackte irgendwo im Wald, und die Bestie zuckte kurz, als wäre sie abgelenkt. Dieser Augenblick rettete mir das Leben. Mein Körper reagierte, bevor mein Kopf es verstand. Ich stieß die Kreatur mit aller Kraft von mir weg und rannte los.

Der Waldboden schien gegen mich zu arbeiten – Wurzeln griffen nach meinen Füßen, Dornen rissen meine Kleidung auf. Hinter mir hörte ich das Rascheln, das Schlagen schwerer Schritte. Das Ding folgte mir.

Mein Atem brannte in der Lunge, mein Herz raste. Ich stolperte, fiel, riss mir die Hände blutig, rappelte mich hoch. Ich durfte nicht hinsehen. Ich wusste: Wenn ich zurückblickte und seine Augen wieder sah, würde ich erstarren.

Dann, zwischen den Stämmen, erblickte ich ein Licht – die Straßenlaternen am Waldrand. Hoffnung flammte auf, wild, verzweifelt. Ich sprintete los, so schnell ich konnte, meine Beine wie von Panik geschmiert.

Das Knurren hinter mir wurde lauter. Ich hörte Krallen über Stein, das Schnauben direkt im Nacken. Ein letzter Sprung, und ich erreichte den Asphalt.

Frau entkommt nur knapp dem Werwolf

Ich stolperte auf die Straße, sah Scheinwerfer in der Ferne. Ein Auto kam. Ich rannte mitten auf die Fahrbahn, winkte mit den Armen, schrie. Bremslichter glühten, Reifen quietschten, der Wagen kam mit einem Ruck zum Stehen.

Ich warf mich zur Tür, riss sie auf, kreischte den Fahrer an, er solle fahren. „Da ist… da ist… etwas im Wald!“ Meine Worte waren halb Wimmern, halb Schrei.

Er sah mich fassungslos an, doch dann fiel sein Blick auf die Baumreihe hinter mir. Ein Schatten bewegte sich dort, groß, wuchtig, die Augen kurz im Scheinwerferlicht aufblitzend – wie glühende Fackeln.

Der Fahrer fluchte, trat aufs Gas. Das Auto schoss davon. Ich presste mich gegen den Sitz, keuchte, zitterte, mein ganzer Körper bebte. In meinem Gesicht klebte noch der Speichel des Monsters. Ich konnte ihn riechen, fühlen, schmecken.

Als ich mich endlich wagte, aus dem Rückfenster zu blicken, war da nichts mehr. Nur Wald. Nur Dunkelheit.

Doch tief in mir wusste ich: Das Ding hatte mich nicht geholt, weil es mich nicht wollte – noch nicht. Es hatte mich gekostet, beschnuppert, markiert.

Und eines Tages, wenn der Mond wieder so voll und bleich am Himmel hing, würde es mich finden.

Portrait des Autors
Autor · SEO · Nerd

Matt Pülz

Matt ist SEO mit einer Leidenschaft für das Schreiben. Er liebt Horrorgeschichten und kreatives Schreiben im Allgemeinen.

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