Die lebendige Schule: Drei Kinder und ein Mitternachtsgeheimnis

Was die Kinder nachts im Schulhaus entdecken

Es war ein warmer Sommerabend, als Anna, Ben und Jonas neugierig am Schultor standen. „Stellt euch vor, wie es hier nachts aussieht“, flüsterte Anna.

„Meine Oma sagt, nachts wird die Schule lebendig“, meinte Ben geheimnisvoll. „Die Stühle laufen herum und die Tafeln flüstern.“

„Quatsch“, lachte Jonas, doch er grinste nervös. „Wollen wir nachsehen?“

Und so kletterten die drei über das Tor, schlichen durch den dunklen Pausenhof und öffneten die knarrende Tür zur Schule.

Drinnen war es still… zu still. Die Flure lagen im Dunkeln, nur der Mond schien durch die Fenster. Doch schon nach ein paar Schritten hörten sie ein Geräusch.

Klapp. Klapp. Klapp.

Ein Tisch lief auf seinen vier Beinen wie ein Hund durch den Gang.

Warum die Kreide plötzlich allein schreibt

„Habt ihr das gesehen?“ flüsterte Anna.

Die Kinder duckten sich, während der Tisch um die Ecke rannte. Kurz darauf hörten sie ein Kichern. Nicht von Menschen, sondern von der Kreide.

Sie lugten ins Klassenzimmer. An der Tafel schrieb ein Stück weiße Kreide von allein:

„Wer das Rätsel löst, bringt Ruhe in die Nacht.“

„Ein Rätsel?“, murmelte Jonas. „Das klingt wie ein Spiel.“

Plötzlich klapperten alle Stühle, als wollten sie aufspringen, und die Tische ruckelten an ihre Plätze. Überall flackerte Licht, obwohl keine Lampe an war.

„Wir müssen das Rätsel finden“, flüsterte Ben. „Sonst bleibt die Schule ewig so.“

Welches Rätsel die Tafel den Kindern stellt

Die Kinder traten vorsichtig in das Klassenzimmer. Die Tafel kratzte weiter und schrieb langsam:

„Ich habe viele Seiten, doch kein Gesicht. Ich erzähle Geschichten, doch spreche nicht. Was bin ich?“

„Ein Rätsel!“, rief Anna begeistert. „Ich liebe Rätsel.“

Sie überlegten. Ben kratzte sich am Kopf. „Viele Seiten… kein Gesicht… erzählt Geschichten…“

Jonas flüsterte: „Das muss ein Buch sein!“

Kaum hatten sie das Wort ausgesprochen, hörte das Kratzen auf. Die Kreide fiel zu Boden.

Alle Tische und Stühle blieben plötzlich still. Für einen Moment war es, als hätte jemand die Pause-Taste gedrückt.

Doch dann begann die Tafel erneut zu schreiben.

Ob die Kinder auch das zweite Rätsel lösen können

„Gut geraten. Doch ein Rätsel bleibt.“

Die Tafel schrieb weiter:

„Ich leuchte hell, doch habe keine Flamme. Ich verschwinde am Morgen, ohne ein Wort. Was bin ich?“

Die Kinder sahen sich an. Anna lächelte sofort. „Das ist der Mond!“

Wieder wurde es still. Diesmal hörte man sogar, wie die Fenster sich schlossen und der Wind verstummte.

„Ich glaube, wir haben es fast geschafft“, flüsterte Ben.

Die Tafel kratzte ein letztes Mal:

„Ihr habt Mut bewiesen. Die Schule dankt euch. Nun schlaft, Kinder – bis morgen früh.“

Langsam verblasste die Schrift, und das Licht im Raum erlosch.

Wie die Schule endlich wieder Ruhe findet

Alles wurde ruhig. Kein Tisch rannte mehr, kein Stuhl klapperte, die Kreiden lagen still.

Die Kinder atmeten erleichtert auf. „Wir haben es geschafft“, flüsterte Jonas.

Sie schlichen zurück in den Flur, hinaus durch die Tür und rannten lachend über den Pausenhof.

„Stellt euch vor, wir erzählen das morgen in der Klasse!“, rief Ben.

Doch Anna schüttelte den Kopf. „Besser nicht. Niemand würde uns glauben.“

Die drei schworen, das Geheimnis der Schule für sich zu behalten.

Und seit jener Nacht, wenn sie morgens ihre Klassenzimmer betraten, hatten sie immer das Gefühl, dass die Tische, Stühle und Tafeln ihnen freundlich zunickten. Dankbar, dass sie das Rätsel gelöst hatten.

Portrait des Autors
Autor · SEO · Nerd

Matt Pülz

Matt ist SEO mit einer Leidenschaft für das Schreiben. Er liebt Horrorgeschichten und kreatives Schreiben im Allgemeinen.

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