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Horror im Kinderzimmer: Das Grauen kommt nachts

Einzug ins neue Zuhause

Laura und Tobias hatten wochenlang nach einem passenden Haus gesucht. 

Als sie endlich den alten, aber gepflegten Altbau fanden, schien alles perfekt: zwei Etagen, ein kleiner Garten und vor allem ein ruhiges Kinderzimmer für ihre Tochter Mia, sechs Monate alt.

Am Tag des Einzugs herrschte Chaos. Kisten stapelten sich, Möbel wurden geschoben, und Mia schlief in ihrem neuen Bettchen, als gehöre sie schon immer hierher.

„Es fühlt sich gut an, oder?“ fragte Tobias, während er sich neben Laura auf die Treppe setzte und ihr über den Rücken strich.

„Ja“, lächelte sie. „Endlich ein Ort für uns drei. Endlich ein Zuhause.“

Erste unruhige Nacht

In der ersten Nacht war Laura zu müde, um die ungewohnten Geräusche des alten Hauses zu beachten. Doch um Punkt 3:25 Uhr riss ein schriller Schrei sie aus dem Schlaf.

Mia schrie, als hätte sie Angst. Laura rannte ins Kinderzimmer, Tobias hinter ihr. Doch als sie das Licht anmachten, fanden sie nur ihre Tochter, die zitternd im Bettchen lag. Keine Spur von etwas Ungewöhnlichem.

„Vielleicht der Umzug, neue Umgebung“, murmelte Tobias.

Laura nickte, doch ihr Bauchgefühl sagte ihr etwas anderes.

Jede Nacht um 3:25 Uhr

Die folgenden Nächte waren gleich. Punkt 3:25 Uhr – Mia schrie. Immer im selben Ton, hoch und verzweifelt.

Um nichts zu übersehen, stellten sie eine Babycam auf. Das kleine Gerät schickte das Bild direkt aufs Handy. In der dritten Nacht, als Mia erneut zu schreien begann, griff Laura nach dem Smartphone.

Was sie sah, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren: Auf dem Bildschirm war Mia zu sehen, weinend, im Bettchen. Doch am Rand des Bildes zeichnete sich eine dunkle Gestalt ab: groß, schemenhaft, gebeugt über das Kinderbett, in dem Mia lag.

„Tobias!“ rief Laura panisch. Sie stürmten ins Kinderzimmer.

Aber der Raum war leer.

Die Suche nach der Erklärung

Am nächsten Tag überprüften sie alles. Türen, Fenster, Keller, Dachboden – nichts.

„Vielleicht ein Fehler in der Kamera?“ Tobias versuchte, ruhig zu klingen.

Laura schüttelte den Kopf. „Das war keine Fehlfunktion. Ich hab es gesehen. Da war jemand – oder etwas – bei ihr.“

Sie stellten eine zweite Kamera auf, diesmal in der Zimmerecke, um einen besseren Blick zu haben.

Die nächste Nacht kam, und beide schliefen kaum. Punkt 3:25 Uhr – wieder der Schrei. Laura griff nach dem Handy, Tobias schaltete den Bildschirm an.

Die Gestalt war wieder da. Diesmal deutlicher. Sie war groß, schmal, wie aus Schatten geformt. Und sie stand direkt neben dem Bettchen, den Kopf tief gesenkt.

„Das ist nicht möglich“, flüsterte Tobias. „Da ist niemand drin!“

Sie stürmten hinein. Nichts.

Horror im Kinderzimmer: Der letzte Versuch

Laura war am Ende ihrer Nerven. „Wir müssen wissen, was das ist. Ich kann nicht mehr.“

Tobias nickte. „Heute Nacht bleiben wir drin. Wir setzen uns ins Zimmer, bevor es passiert.“

Gesagt, getan. Sie stellten die Kameras ein, löschten das Licht und setzten sich auf zwei Stühle an der Wand. Mia schlief ruhig. Die Minuten schlichen dahin.

3:24 Uhr.

Das Zimmer war still, nur das leise Brummen des Babyfons war zu hören.

3:25 Uhr.

Mia begann zu wimmern, dann zu schreien. Und dann sahen sie es.

Die schaurige Gestalt zeigt sich

Die Temperatur im Zimmer fiel spürbar, als wäre ein kalter Wind durch einen offenen Spalt gedrungen. Ein Schatten bewegte sich an der Wand, kroch regelrecht an ihr entlang.

Langsam nahm er Form an. Eine Gestalt, groß, aus schwarzem Dunst, ohne Gesicht, doch mit einer deutlichen Silhouette. Sie beugte sich über das Bettchen.

Laura schrie: „Weg von ihr!“ Sie sprang auf, rannte zum Bett.

Doch der Schatten wandte sich um. Kein Gesicht, aber etwas wie ein Blick traf sie und ihr ganzer Körper erstarrte.

„Tobias! Licht!“

Das Licht ging an – und der Schatten war verschwunden.

Das Ende im Kinderzimmer

Am Morgen wirkte alles wie ein böser Traum. Doch auf der Kamera war alles zu sehen: Jede Bewegung, jede Sekunde.

„Wir müssen weg hier“, sagte Laura mit zittriger Stimme.

Sie packten am nächsten Tag das Nötigste, um zu Mias Großeltern zu fahren. Doch bevor sie das Haus verließen, wollte Laura noch das Babybett abbauen.

Als sie die Matratze anhob, sah sie es: Unter der Matratze lag ein altes, vergilbtes Foto. Darauf ein anderes Kinderzimmer, altmodisch, mit einem Baby im Bettchen und derselben schemenhaften Gestalt im Hintergrund.

Laura erstarrte, drehte das Foto um und las eine verblasste Notiz: „Sie kommt jede Nacht, bis sie nimmt, was ihr gehört.“

Ein leises Geräusch ließ sie hochfahren. Das Babyphone knisterte, obwohl es ausgeschaltet war. Dann erklang eine Stimme, leise, kratzend: „Mama…?“

Laura wirbelte herum. Mia war nicht mehr da. Im Flur knallte eine Tür. Ein Schatten huschte vorbei, groß und lautlos. Tobias stürmte die Treppe hoch, bleich vor Angst. „Wo ist sie?“

Laura wollte antworten, doch aus dem Kinderzimmer kam ein grelles Licht, als hätte jemand ein Blitzgerät ausgelöst. Einmal, zweimal, dreimal. Dann war alles still.

Als Tobias ins Zimmer rannte, fand er nur das Foto, das auf dem Boden lag. Darauf nun ein neues Bild: Laura und Mia, eingefangen in einem Moment des Entsetzens, und hinter ihnen – die Gestalt, diesmal so nah, dass sie das ganze Bild ausfüllte.

Und auf der Rückseite die Notiz: „Sie kam jede Nacht, bis sie nahm, was ihr gehörte.“

Portrait des Autors
Autor · SEO · Nerd

Matt Pülz

Matt ist SEO mit einer Leidenschaft für das Schreiben. Er liebt Horrorgeschichten und kreatives Schreiben im Allgemeinen.

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